Was ist das „Innere Kind“?

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Das „innere Kind“ bezeichnet in der Psychologie die emotionalen, kindlichen Anteile in uns, die durch frühe Erfahrungen geprägt wurden. Diese Anteile können tief im Unterbewusstsein verankert sein und unser aktuelles Verhalten, Denken und Fühlen maßgeblich beeinflussen. Es handelt sich dabei um die Summe unserer Kindheitserfahrungen – sowohl positive als auch schmerzhafte – die uns geprägt haben und uns in unserem heutigen Leben begleiten.

Es ist wichtig zu betonen, dass das „Innere Kind“ in erster Linie ein therapeutisches Modell ist, das in der wissenschaftlichen Psychologie keine zentrale Rolle spielt. Es wurde vor allem durch populäre Autoren wie John Bradshaw, Erika J Chopich, Wolfgang Lutz, Margaret Paul und in den letzten Jahren hierzulande besonders durch die Bestseller-Autorin und Psychologin Stefanie Stahl bekannt, die dieses Modell zur Förderung emotionaler und persönlicher Entwicklung nutzten.

Lesen Sie weiter, um ein tieferes Verständnis für das „innere Kind“ zu entwickeln. Sie erfahren unter anderem, wie Ihnen eine Psychotherapie, zum Beispiel in einer unserer Privatpraxis in Bonn oder Köln, hilfreich sein kann, um sich mit Ihrem „inneren Kind“ auseinanderzusetzen.

Die Entstehung vom Begriff des „Inneren Kindes“

Das „innere Kind“ entsteht in der frühen Kindheit und ist das Resultat komplexer Erfahrungen und Erlebnisse, die wir im Laufe unseres Heranwachsens gemacht haben. Jeder Mensch trägt sein eigenes „inneres Kind“ in sich, welches individuelle Erinnerungen, Wünsche und Bedürfnisse aus der Kindheit widerspiegelt. Wenn ein Kind in seiner frühen Entwicklung liebevoll umsorgt und unterstützt wird, kann es in einem sicheren Umfeld aufwachsen, welches Selbstvertrauen und emotionale Stabilität fördert.

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Leider gibt es aber auch belastende Erfahrungen wie Vernachlässigung, Missbrauch oder emotionale Kälte, die das „innere Kind“ negativ prägen können. Diese Erfahrungen hinterlassen oft tiefe Narben, die sich später in Form von Ängsten, emotionalen Blockaden oder unsicheren Verhaltensmustern im Erwachsenenleben zeigen können.

Klinische Psychologie – Wissenschaftliche Perspektive

Das Konzept des „Inneren Kindes“ ist zwar kein fester Bestandteil der etablierten wissenschaftlichen oder klinischen Psychologie, kann aber in der psychotherapeutischen Arbeit dennoch eine große Bedeutung besitzen. Es geht darum, eine Brücke zwischen der Kindheit und den aktuellen Herausforderungen des Erwachsenenlebens zu schlagen („Der Zusammenhang zwischen dem dort und damals und dem hier und jetzt.“).

Warum ist das „Innere Kind“ wichtig?

Das „innere Kind“ spielt eine zentrale Rolle, denn es bildet das emotionale Fundament, auf dem wir unser Erwachsenenleben aufbauen. Zu den bedeutsamen Aspekten gehören:

  • Verhaltensgrundlage: Viele unbewusste Verhaltensmuster und emotionale Reaktionen haben ihren Ursprung in unserer Kindheit.
  • Unbewusste Einflüsse: Diese können in bestimmten Situationen auch als Erwachsene noch wirken, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
  • Selbsterkenntnis: Das „innere Kind“ zu verstehen bedeutet, einen Zugang zu den verborgenen Anteilen unseres Selbst zu finden.
  • Ursachenforschung: Es hilft uns, die Quellen unserer Ängste, Unsicherheiten oder Verhaltensweisen zu identifizieren.
  • Veränderungspotential: Es zeigt uns, wie wir uns selbst besser annehmen und alte Wunden heilen können.

Die Symptome im Erwachsenenleben

Beschwerden können sich in vielfältiger Weise äußern, wenn das verletzte „innere Kind“ aktiv ist. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Unangemessen erscheinende emotionale Reaktionen oder kindliche Verhaltensweisen
  • Übermäßiges Bedürfnis nach Bestätigung oder das Gefühl, ständig verletzt oder missverstanden zu werden
  • Unbewusstes Aufsuchen von Situationen, in denen man sich nicht wertgeschätzt fühlt
  • Wiederholtes Geraten in Beziehungen, die alte, ungelöste Wunden aus der Kindheit wieder aufreißen
  • Ängste, die sich auf vergangene Erfahrungen beziehen und im Hier und Jetzt aktiviert werden
  • Gefühle von Hilflosigkeit oder Ohnmacht in bestimmten Lebenssituationen

Weitere Anzeichen, die auf das verletzte „innere Kind“ hinweisen können:

  • Selbstsabotierendes Verhalten (z.B. Selbstkritik, Vermeidung von Herausforderungen)
  • Erhöhte Reaktivität auf Kritik – das Gefühl, nicht gesehen oder gehört zu werden
  • Unfähigkeit, Grenzen zu setzen aufgrund der Angst, zurückgewiesen oder verlassen zu werden

Innere Kind Arbeit – Das Heilungspotential des „Inneren Kindes“

Die Auseinandersetzung mit dem „inneren Kind“ im Erwachsenenalter und das Bewusstmachen dieser inneren Anteile kann einen wertvollen Erkenntnis – und Entwicklungsprozess in Gang setzen. Eine individuell angepasste Behandlung, zum Beispiel im Rahmen einer Verhaltenstherapie, kann den Betroffenen helfen, ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Wenn wir uns mit den ungelösten Gefühlen aus der Kindheit auseinandersetzen und sie anerkennen, können wir beginnen alte Wunden zu schließen. Folgende Ansätze kommen dabei in Frage:

  1. Achtsamkeitsbasierte Techniken: Lernen, die eigenen Gefühle wahrzunehmen ohne sie zu bewerten.
  2. Innerer Dialog: Einen wohlwollenden Kontakt zum „inneren Kind“ aufbauen.
  3. Neueinschätzung von Überzeugungen: Negative Überzeugungen, die wir in der Kindheit entwickelt haben, hinterfragen und durch positive, gesunde Gedanken ersetzen.
  4. Selbstfürsorge: Praktiken entwickeln, die das emotionale Wohlbefinden fördern.
  5. Traumaarbeit: Bei tieferen Verletzungen können spezifische traumatherapeutische Ansätze helfen.

Die psychotherapeutische Arbeit mit dem inneren Kind kann Menschen darin unterstützen, ein von den emotionalen Lasten der Vergangenheit befreiteres Leben zu führen.

Die Bedeutung der Selbstakzeptanz 

Ein besonders wichtiger Teil der Arbeit ist die Entwicklung von Selbstakzeptanz. Wenn wir als Erwachsener das Kind, unser „inneres Kind“ mit all seinen Ängsten, Wünschen und Verletzungen annehmen, eröffnen wir uns die Möglichkeit, uns als Erwachsene mit mehr Mitgefühl und Verständnis zu begegnen. Dies ist ein hilfreicher Schritt, um aus der Vergangenheit herauszutreten und frei und selbstbestimmt in der Gegenwart zu leben.

Rolle der Psychotherapie bei der Heilung des „Inneren Kindes“

Die Arbeit am und mit dem „inneren Kind“ wird in vielen therapeutischen Ansätzen genutzt, um Menschen bei der Heilung ihrer emotionalen Wunden zu unterstützen. In der Psychotherapie wird das „innere Kind“ oft in den Mittelpunkt gestellt, um den Zusammenhang zwischen alten Kindheitserfahrungen und aktuellen emotionalen Problemen zu erkennen.

Unsere qualifizierten Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen wenden verschiedene Techniken an, um Menschen zu helfen, ihr „inneres Kind“ zu verstehen und zu integrieren. Dazu gehören:

  • Gesprächstherapien: Um Bewusstsein für unbewusste Muster zu schaffen
  • Tiefenpsychologische Verfahren: Die Bedeutung frühkindlicher Erfahrungen erkennen
  • Kreative Therapiemethoden: Wie Malen, Schreiben oder Rollenspiele
  • EMDR und IRRT: Bei traumatischen Kindheitserlebnissen
  • Ego-State-Techniken: Um verschiedene Persönlichkeitsanteile kennen und integrieren zu lernen

Die Unterstützung durch einen erfahrenen Psychotherapeuten kann den Arbeitsprozess begleiten und den Weg zur emotionalen Stabilisierung ebnen. In unseren Privatpraxen für Psychotherapie in Bonn und Köln bieten wir spezialisierte Psychotherapie-Leistungen, die auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und die individuelle Arbeit mit Ihrem inneren Kind zugeschnitten sind.

Fazit

Die Arbeit mit dem Anteil des „inneren Kindes“ kann Ihnen helfen, das Leben mit mehr Freude, Freiheit und Selbstakzeptanz zu leben. Sie kann ein wichtiger Teil auf dem Weg zu einem erfüllteren und gesünderen Leben sein, in dem die emotionalen Bedürfnisse der Vergangenheit angemessen anerkannt werden.

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr „inneres Kind“ Aufmerksamkeit mit Hilfe eines Therapeuten benötigt und Sie auf der Suche nach fachlich qualifizierter, psychotherapeutischer Unterstützung sind, kontaktieren Sie uns gerne unverbindlich.