Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen führen zu nächtlichem Wachliegen und Grübeln, oftmals begleitet von der Sorge noch die ganze Nacht wach sein zu müssen. Am nächsten Tag sind Sie entsprechend erschöpft und nicht ausgeruht.
Sie liegen häufig nachts wach im Bett. Halb vier morgens beispielsweise. Können nicht schlafen. Sie drehen sich von einer Seite auf die andere. Versuchen, an etwas Schönes denken. Oder Sie grübeln über die Probleme, die ihnen gerade durch den Kopf gehen. Sie befürchten, noch für Stunden keinen Schlaf zu finden. Sie könnten sich am nächsten Morgen wie gerädert fühlen und die Tagesarbeit nicht schaffen. Vielleicht beschleicht Sie die Angst, auf Dauer krank zu werden von der Schlaflosigkeit.
Schlafstörungen sind weit verbreitet und können die Lebensqualität vieler Menschen erheblich beeinträchtigen. Grob geschätzt jeder fünfte kann nicht einschlafen, nicht durchschlafen – oder findet frühmorgens, nach kurzem Aufwachen, nicht zurück in den Schlaf. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Schlafstörungen.
Definition und Häufigkeit von Schlafstörungen
Unter einer Schlafstörung (Insomnie) versteht man eine anhaltende Beeinträchtigung des Schlafes, die zu Problemen beim Ein- oder Durchschlafen, sowie zu nicht erholsamem Schlaf führt. Von einer chronischen Schlafstörung spricht man, wenn die Probleme mindestens dreimal pro Woche über einen Zeitraum von mindestens einem Monat auftreten.
Schlafstörungen sind sehr häufig – Studien zufolge sind bis zu 80 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland von mehr oder weniger ausgeprägten Schlafproblemen betroffen. Etwa 6 von 100 Menschen leiden sogar unter einer behandlungsbedürftigen Insomnie.
Formen und Symptome von Insomnie
Es gibt verschiedene Formen von Schlafstörungen, die sich in ihren Symptomen unterscheiden:
Einschlafstörungen: Betroffene haben Schwierigkeiten, abends trotz Müdigkeit einzuschlafen.
Durchschlafstörungen: Nächtliches Aufwachen mit Problemen, wieder einzuschlafen.
Frühes Erwachen: Aufwachen am frühen Morgen ohne Möglichkeit, wieder einzuschlafen.
Typische Symptome einer Schlafstörung sind:
- Verlängerte Einschlafzeit (über 30 Minuten)
- Häufiges nächtliches Aufwachen
- Nicht erholsamer Schlaf
- Tagesmüdigkeit und Schläfrigkeit
- Konzentrations- und Leistungsschwäche
- Gereiztheit und Stimmungsschwankungen
Ursachen von Schlafstörungen
Die psychischen Ursachen für Schlaflosigkeit sind unterschiedlich. Hält sie länger an, könnte sie chronisch sein. Schlafentzug kann die psychische Gesundheit erheblich beeinträchtigen und das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen. In der akuten und kurzfristigen Behandlung der Schlafstörung, zum. Beispiel mithilfe einer kognitiven Verhaltenstherapie kann es nach erfolgter Abklärung möglicher körperlicher Ursachen zum Beispiel um folgenden Aspekte gehen:
Psychische Faktoren:
- Stress und Sorgen
- Depressionen und Angststörungen
- Traumatische Erlebnisse
Manchmal spuken negative Denkmuster in unserem Kopf, beispielsweise die Idee, dass man ohne Medikamente nicht schlafen kann, dass man bei Schlaflosigkeit im Bett bleiben muss, oder dass weniger als sechs Stunden Schlaf unweigerlich krank machen. Solche Denkmuster setzen viele Schlaflose unter Druck. In der Psychotherapie können dieses wenig hilfreichen (=dysfunktionalen) Gedanken gut bearbeitet werden.
Körperliche Erkrankungen:
- Chronische Schmerzen
- Hormonelle Störungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose
Äußere Einflüsse:
- Unregelmäßige Schlafzeiten
- Schichtarbeit
- Lärmbelästigung
- Ungeeignete Schlafumgebung
Das Bett ist zum Schlafen da (und für Sex). Für nichts anderes. Verzichten Sie darauf, im Bett fernzusehen, mit dem Smartphone zu surfen oder zu essen. Der Körper soll lernen, das Bett mit Schlaf zu assoziieren. Häufig hilft es, die Zeit im Bett zu begrenzen. Stehen Sie am besten morgens immer zur gleichen Zeit auf. Egal, wie gut oder schlecht Sie geschlafen haben. Ihr Körper lernt, die Nachtzeit besser zu nutzen. Danach erhöhen Sie Schritt für Schritt Ihre Schlafenszeit.
Lebensstilfaktoren:
- Übermäßiger Konsum von Koffein oder Alkohol
- Schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen
- Mangelnde körperliche Aktivität
Verzicht auf Koffein deutlich bevor Sie Schlafengehen, sich nicht hungrig ins Bett legen, Entspannungstechniken üben – solche Gewohnheiten fördern das Einschlummern. Auch eine ruhige, dunkle und bequeme Schlafumgebung ist wichtig.

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Diagnose von Schlafstörungen
Bei anhaltenden Schlafproblemen ist es ratsam, einen Arzt oder Psychotherapeuten aufzusuchen. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch:
- Ausführliche Anamnese und Schlaftagebuch, das auch die Tagesschläfrigkeit erfasst
- Körperliche Untersuchung zum Ausschluss somatischer Faktoren
- Ggf. Untersuchung im Schlaflabor
Schlaftagebuch und Schlaf-Fragebogen
Ein Schlaftagebuch und ein Schlaf-Fragebogen können wertvolle Werkzeuge bei der Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen sein. Ein Schlaftagebuch hilft dabei, die Schlafgewohnheiten und -muster über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren. Es sollte mindestens zwei Wochen lang geführt werden, um eine genaue Darstellung der Schlafgewohnheiten zu erhalten. In einem Schlaftagebuch notiert man die Schlafenszeit, die Schlafdauer, die Schlafqualität und eventuelle Schlafstörungen. Diese detaillierten Aufzeichnungen können Ärzten und Psychotherapeuten helfen, die Ursachen der Schlafprobleme besser zu verstehen und gezielte Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Ein Schlaf-Fragebogen ergänzt das Schlaftagebuch, indem er spezifische Fragen zu den Schlafsymptomen und -beschwerden stellt. Ein solcher Fragebogen kann von einem Arzt oder Psychotherapeuten ausgewertet werden. Er enthält Fragen zu den Schlafgewohnheiten, den Symptomen der Schlafstörung, den Auswirkungen auf die Tagesmüdigkeit und die allgemeine Gesundheit. Durch die Kombination von Schlaftagebuch und Schlaf-Fragebogen können individuelle Schlafprobleme präzise erfasst und analysiert werden, was eine effektive Behandlung ermöglicht.
Schlafstörungen – Untersuchung im Schlaflabor
Eine Untersuchung im Schlaflabor kann bei der Diagnose von Schlafstörungen äußerst hilfreich sein. Im Schlaflabor werden die Schlafmuster und -gewohnheiten einer Person über Nacht aufgezeichnet und analysiert. Diese Untersuchung kann helfen, die Ursachen von Schlafstörungen wie Schlafapnoe oder Periodische Beinbewegungen („Restless Legs“) zu identifizieren. Während der Nacht werden verschiedene Parameter wie Gehirnaktivität, Augenbewegungen, Muskelaktivität und Herzfrequenz überwacht.
Die Untersuchung im Schlaflabor kann auch die Auswirkungen von Schlafstörungen auf die Tagesmüdigkeit und die allgemeine Gesundheit bestimmen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind entscheidend, um eine individuelle Behandlung zu entwickeln und die Wirksamkeit von Behandlungen zu überwachen. Durch die präzise Analyse der Schlafmuster können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Schlafqualität zu verbessern und die Gesundheit zu fördern.
Folgen von Schlafstörungen
Schlafstörungen können erhebliche Folgen für die Gesundheit und das Wohlbefinden haben. Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, erleben häufig Tagesmüdigkeit, Konzentrationsmangel und eine verringerte Leistungsfähigkeit. Diese Symptome können den Alltag erheblich beeinträchtigen und zu einer verminderten Lebensqualität führen. Darüber hinaus können Schlafstörungen das Risiko für ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Auch die psychischen Auswirkungen von Schlafstörungen sind nicht zu unterschätzen. Betroffene können an Depressionen und Angstzuständen leiden, die durch den chronischen Schlafmangel und die schlechte Schlafqualität verstärkt werden. Eine unbehandelte Schlafstörung kann langfristig zu einer Verschlechterung der Lebensqualität und einer erhöhten Sterblichkeit (=Mortalität) führen. Daher ist es wichtig, Schlafstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu schützen.
Behandlung von Schlafstörungen – so unterstützt kognitive Verhaltenstherapie
Die Behandlung von Schlafstörungen richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Folgende Therapieansätze haben sich bewährt:
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Die KVT gilt als Goldstandard in der Behandlung von Insomnien und Schlaflosigkeit. Sie hilft, negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu verändern, die den Schlaf beeinträchtigen.
Verbesserung der Schlafhygiene:
- Regelmäßige Schlafzeiten einhalten
- Entspannende Abendroutine etablieren
- Schlafzimmer dunkel, kühl und ruhig gestalten
- Auf Koffein und Alkohol vor dem zu Bett gehen verzichten
Entspannungstechniken:
Methoden wie Progressive Muskelentspannung, Meditation oder Atemübungen können helfen, zur Ruhe zu kommen.
Medikamentöse Therapie:
In schweren Fällen können für eine kurze Zeit (mehrere Tage bis wenige Wochen) Schlafmittel verschrieben werden. Dies sollte jedoch nur mit nachfolgender ärztlicher Begleitung erfolgen, da ein deutliches Gewöhnungs- und Abhängigkeitsrisiko besteht.
Fazit, Tagesmüdigkeit und professionelle Hilfe
Schlafstörungen sind ein ernst zu nehmendes Problem, das die Gesundheit und Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Betroffene haben oft das Gefühl, nicht abschalten zu können, was die Schlafprobleme verstärkt. Bei anhaltenden Beschwerden ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In unserer Privatpraxis für Psychotherapie Bonn und Psychotherapie Köln bieten wir spezialisierte Behandlungen für Menschen mit Schlafstörungen an. Unsere erfahrenen psychologischen Psychotherapeuten helfen Ihnen, die Ursachen Ihrer Schlafprobleme zu ergründen und entwickeln gemeinsam mit Ihnen individuelle Lösungsstrategien für einen erholsamen Schlaf.